Nachhaltige Wirtschaft: Warum es sich lohnt, in die eigenen Mitarbeiter zu investieren
03.03.2021
Egal, ob es um den Ausstieg aus der Kohlewirtschaft, klimafreundliche Geschäftspraktiken, die Beschleunigung von Digitalisierung und Automatisierung oder neue Arbeitsmodelle geht: Die Aufgabe der Regierungen besteht darin, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen sowie ressourcen- und umweltschonende Produkte und Verfahren zu fördern. Den Unternehmen und Arbeitnehmer obliegt es dann, neue individuelle Strategien zu entwickeln und zu implementieren. Mit der richtigen Herangehensweise können wir die Zukunft nachhaltiger gestalten und gleichzeitig die Lebensgrundlagen derjenigen sichern, die von dem Klimawandel am meisten betroffen sind.
The Adecco Group hat zu diesem Thema ein Whitepaper mit dem Titel „Skills fort he Green Economy“ veröffentlicht. Der Bericht veranschaulicht, dass die Investition in notwendige Qualifikationen eine wesentliche Voraussetzung für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist und skizziert Maßnahmen, die zur Abmilderung negativer Folgen für unsere Arbeitsmärkte getroffen werden könnten und sollten.
Die Herausforderungen der grünen Zukunft
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr. Das Verbraucherverhalten ändert sich, und Unternehmen müssen nachhaltige Lösungen anbieten, um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Trend geht hin zur Herstellung langlebiger Produkte und produktbegleitenden Dienstleistungen der Instandhaltung. Schätzungen zufolge mögen im Zuge des Umstellungsprozesses bis zu 71 Millionen Arbeitsplätze in der Weltwirtschaft verloren gehen. Andererseits kann allein der Energiesektor potenziell einen Nettozuwachs von 18 Millionen Arbeitsplätzen generieren. Bis zu 85 % der Berufe, in denen wir 2030 arbeiten werden, gibt es heute noch gar nicht. Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, sind intelligente Lösungswege und die Sicherstellung entsprechender Fertigkeiten durch Aus- und Weiterbildung erforderlich.
Die Regierungen müssen bei der Ausarbeitung ihrer Strategien folgende Aspekte berücksichtigen:
- Während alte Arbeitsplätze schnell schwinden, entstehen neue langsam und schrittweise. Deshalb müssen bedürfen Arbeitnehmer eines besonderen Schutzes.
- Neue Arbeitsplätze entstehen nicht zwingend in denselben Branchen wie die alten. Die Mobilität und Flexibilität des Arbeitsmarktes gilt es deshalb zu erhalten.
- Up- und Reskilling bestehender Mitarbeiter sollten nicht als Zusatzkosten betrachtet werden, sondern als eine Investition, die über einen Mehrjahreszeitraum amortisiert wird.
Die Aufgaben der Unternehmen und Arbeitnehmer
Obwohl diese Herausforderungen keineswegs einfach zu bewältigen sind, eröffnen sie zahlreiche Chancen für Regierungen, Unternehmen und einzelne Arbeitnehmer. Dazu zählen optimal aufeinander abgestimmte Bildungssysteme und Arbeitsmärkte, hoch qualifizierte, zukunftsfähige Arbeitskräfte sowie starke soziale Sicherungssysteme.
Um für die Zukunft gewappnet zu sein, sollten Unternehmen folgende Schritte in die Wege leiten:
- Mit der Erfassung veränderter Qualifikationsanforderungen beginnen und entsprechende Re- und Upskilling-Maßnahmen einführen.
- Durch transparente Kommunikation Vertrauen zwischen Management und Mitarbeitern aufbauen und aufzeigen, dass Personalentwicklung den Interessen aller dient.
- Nachhaltige Arbeitsplätze und Investitionen in Kompetenzen zum Markenvorteil machen, um Top-Talente zu gewinnen.
- Betriebsinterne Aus- und Weiterbildungen zum Aufbau eines eigenen Talentpools nutzen.
Aber auch Arbeitnehmer dürfen ihre Hände nicht in den Schoß legen, sondern sollten sich gezielt auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereiten. Sie sollten:
- Erkennen, dass lebenslanges Lernen unerlässlich für Beschäftigungsfähigkeit ist.
- Im Zuge dessen proaktiv werden und sich kontinuierlich weiterbilden.
- Sich auf mehr Flexibilität und Agilität in der neuen Arbeitswelt einstellen.
Der Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft bringt zweifelsohne eine Nachfrage nach Arbeitskräften mit neuen Fähigkeiten und Kenntnissen mit sich. Durch vorausschauende Planung, die insbesondere Investitionen in Re- und Upskilling einkalkuliert, können alle Stakeholder dazu beitragen, dass der Übergang zu einer grünen Wirtschaft reibungslos verläuft und niemand auf dem Weg zum Ziel zurückgelassen wird.
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